Hochstraße Nord

Zusammenfassung zur erfolgreichen Hochstraßen Nord Kampagne des SPD Ortsvereins Nord-West

15.11.2013

„Der Diskussion Raum geben“

Der SPD-Ortsverein stellt seine Umfragen-Kampagne zur Hochstraßen Sanierung vor - bereits erste Befragungen durchgeführt

Hemshof. Mit einer Auftaktveranstaltung im Berta-Steinbrenner-Saal der Apostelkirchengemeinde in der Rohrlachstraße hat der Ortsverein Nord-West der Ludwigshafener SPD seine Umfragen-Kampagne zur Hochstraßen Sanierung begonnen. Interessierte Bürger fanden am Freitagabend, dem 15.11.2013, den Weg zu der Informationsveranstaltung des Ortsvereins. Nach Begrüßungsworten des Ortsvereinsvorsitzenden und Ortsvorstehers Antonio Priolo stellten die Genossin Esther Czasch und der Genosse Sebastian Schröer den Fragebogen vor und führten in das Thema –Sanierung der Hochstraße Nord – ein. Daraufhin entwickelte sich unter den Bürgern eine lebhafte und interessante Diskussion.

Nur kurz begrüßte Antonio Priolo die Gäste bevor er an den Sprecher der AG „Hochstraße“ des Ortsvereins, Sebastian Schröer, übergab. Dieser erklärte, dass die Kampagne unter dem Motto „Ein Blick von unten“ nicht darauf abzielt, die technische oder finanzielle Planung der Stadt nachzuvollziehen. Vielmehr solle die Perspektive der Anwohner im Mittelpunkt stehen. Jeder Anwohner könne sich die Fragen stellen: „Wie will ich in 15 Jahren in die Stadtmitte oder zur Arbeit fahren?“, „Wie viel Lärm kann ich in meiner Straße gerade noch aushalten?“ oder ganz allgemein: „Wie will ich in 15 Jahren leben?“. Der Ortsverein wolle solche Fragen nicht nur an die Mitbürger richten, um ein Meinungsbild zu erhalten, sondern auch, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Nur durch eine breite Diskussion in der Bevölkerung könnten böse Überraschungen verhindert werden. Der Ortsverein Nord-West, so Schröer, wolle Raum für eine Diskussion geben.

Anschließend präsentierte Esther Czasch das bisher von der Stadt Ludwigshafen öffentlich bekannte Sanierungsprogramm der so genannten „Hochstraße Nord Ludwighafen“. In einer gerafften aber präzisen Form erklärte sie die beiden zur Debatte stehenden Sanierungsalternativen. Die Stadt habe schon alle Sanierungsvarianten bis auf den 1:1-Neubau und eine zwischen Rathaus und Hauptbahnhof ebenerdige Lösung bereits ausgeschlossen. Die bisher bekannten Planungsdetails seien aber noch eher wage und berücksichtigen viele Probleme, wie die Lärm- und Abgasbelastung, noch nicht. Czasch beklagte, dass die Stadt in der bisherigen Öffentlichkeitsarbeit die Vor- und Nachteile der jeweiligen Sanierungsvarianten nicht klar genug benannt habe. Sie fasste daher die Chancen und Risiken der Varianten noch einmal pointiert zusammen und befeuerte dadurch die beginnende Diskussion, an der sich viele Gäste lebhaft beteiligten. So wurde als bisheriges Fazit festgehalten, dass die von der Stadt bis dato bekannt gegebenen Informationen nicht mit den Bürgern aktiv besprochen wurden, was durch die nun begonnene Kampagne des SPD-Ortsverbandes geändert werden soll.

Zum Abschluss wurde die Hompage mit der Adresse „www.ig-wrl.de“ offiziell in Betrieb genommen, in der auch online an der Befragung teilgenommen werden kann. In seinem Schlusswort dankte Ortsvorsteher Priolo den beteiligten Genossen und bezog zu der Hochstraßensanierung Stellung: „Nach meiner persönlichen Meinung muss die Hochstraße Nord 1:1 neu aufgebaut werden!“

Schon am nächsten Morgen waren die ersten Genossen mit dem Fragebogen am Rathaus-Center und in der Prinzregentenstraße unterwegs, um Passanten zu befragen. Die ersten 40 Ergebnisse konnten so gewonnen werden. In Sichtweite des so genannten „Nord-Kopfes“ der Hochstraße zeichnete sich ab, dass vielen Bürgern die anstehende Sanierung mit all ihren Problemen gar nicht bekannt ist. „Es ist erschreckend, wie wenig die Leute über das Projekt wissen,“ so Romina Wilhelm, die in der Prinzregentenstraße für den Ortsverein unterwegs war. (SC). 

Vorstellung Aktion

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14.01.2014

Ortsverein SPD-Nord-West beendet mit Schlussveranstaltung ihre erfolgreiche Hochstraßen-Nord-Kampagne

Am Dienstag, dem 14.01.2014 hat der SPD-Ortsverein in seinem Vereinshaus in der Frankenthaler Str. 70 das erfolgreiche Ende der im November 2013 umfassend angelegten Bürgerumfrage zur Hochstraßen-Sanierung beendet. Vorgestellt wurden die Ergebnisse aus der Online-Umfrage sowie der Haustür- und Straßenkampagne.

Die Genossin Esther Maria Czasch sowie der Genosse Sebastian Schröer haben den ca. 20 interessierten Bürgern in einer Präsentation die Ergebnisse vorgestellt.

Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Romina Wilhelm wurden zunächst die Ergebnisse der Online-Umfrage durch Esther Maria Czasch vorgestellt. Sie referierte, dass die arbeitsintensive Aktion rund 2 Monate lief, vom 15.11.2013 bis zum 11.01.2014. Mehrmals in der Woche gingen Mitglieder des SPD-Ortsverein Nord-West auf die Straße, um Passanten vor Ort in den von einer Hochstraßen-Sanierung am stärksten betroffenen Stadtteilen Nord, Hemshof sowie West direkt zu befragen sowie an der Haustür zu informieren. Außerdem gab es an mehreren Samstagen Stände u.a. am Goerdelerplatz sowie vor dem Rathaus-Center in Ludwigshafen, welches damals mit dem Roten-Frühstück der SPD verbunden wurde. Hierbei wurden die Ortsvereinsmitglieder tatkräftig durch Mitglieder der Jusos unterstützt. Die dabei erzielten Ergebnisse sind aber keineswegs repräsentativ und sollen lediglich das Meinungsbild der Bürger aufzeigen.

Insgesamt haben 99 Teilnehmer online abgestimmt. Horst Ritter, der IT-Fachmann und Verwalter der Online-Umfrage, gab sogar, dass es weit über 1.000 Klicks auf die Internetseite gab. Hierbei waren mit 67,68 % aller teilnehmenden Personen die Mehrzahl männlich. 28,28 % aller Teilnehmer gaben an, dass sie aus anderen Stadtteilen von Ludwigshafen stammen, die nicht direkt von einer Hochstraßen-Sanierung betroffen sind, die zweithäufigsten Teilnehmer kamen mit 23,23 % aus Ludwigshafen Nord. Bei der interessanten Frage, ob die Teilnehmer wüssten, dass die Hochstraßen abgerissen werden soll, haben deutliche 92,93% mit „ja“ gestimmt. Auch wussten 90,01 %, dass mehrere Varianten zur Rede stehen. Hiervon wussten 81,82 % aller Teilnehmer, dass über eine ebenerdige Variante diskutiert wird sowie 79,8 %, die Hochstraße 1:1 wieder aufzubauen. Informationsquelle Nr. 1 war für die Online-Teilnehmer dabei die Zeitung mit 75,76 %, auf Platz 2 landete das Internet (38,38 %) und Platz 3 die Informationskampagne durch die Stadt (29,29 %). Bei der Frage, welche Aspekte bei einem Neubau besonders wichtig für die Teilnehmer sind, wurde deutlich, dass die Mehrheit der Online-Teilnehmer die Hochstraße für eine schnelle Verkehrsanbindung nutzen: am wichtigsten war den Teilnehmern eine schnelle Verkehrsanbindung nach Mannheim sowie kurze Fahrtzeiten mit dem Auto. Weniger wichtig, wobei sich die Ergebnisse ungefähr mittig einordnen können, war den Teilnehmern eine geringe Abgasbelastung sowie weniger Verkehrslärm. Auch bei der Frage, wie zufrieden die Teilnehmer mit der heutigen Hochstraßensituation sind, waren die meisten mit der heutigen Verkehrsanbindung sowie der schnellen Anbindung nach Mannheim zufrieden. Das Verkehrslärmaufkommen sowie die Abgasbelastung empfanden die Teilnehmer als eher unzufriedener. Bei der allgemein am Ende gestellten Frage, wie die Teilnehmer sich den Aufbau wünschen würden, tendierten 53,54 % für einen 1:1 Neubau, 28,28 % würden eine ebenerdige Lösung bevorzugen. Bei der Befragung waren bisher nur die zwei genannten Varianten bekannt, bevor am Montag, dem 20.01.2014, die Stadt Ludwigshafen noch zwei weitere Varianten bekannt gab.

Anschließend gab Sebastian Schröer die Ergebnisse der Straßen- und Haustürumfrage kund. Im Gegensatz zur Online-Teilnahme konnte auf der Straße ein ausgeglichenes Verhältnis der Teilnehmer gefunden werden (47,5 % weibliche Teilnehmer, 52,5 % männliche Teilnehmer). Auch konträr zur Online-Umfrage: die überwiegende Mehrheit von 42,0 % wohnt im Stadtteil Nord sowie 24,1 % aus West. Damit konnte unter den Teilnehmern auf der Straße eine stärkere Befragung von direkt von der Hochstraßen-Sanierung betroffenen Bürgern erreicht werden. 68,5 % der Teilnehmer war der Abriss der Hochstraße bekannt und immerhin 56,9 % wussten vom Vorhandensein verschiedener Varianten. Bei der direkten Frage nach den beiden Varianten konnten jedoch nur ca. 35 % aller Befragten angeben, welche nach damaligem Stand der Dinge bekannt waren. Auch hier spiegeln sich die Ergebnisse aus der Online-Umfrage wieder: die Informationsquelle Nr. 1 ist die Zeitung mit 76 %, an Platz 2 folgen sodann Familie und Bekannte und erst auf Platz 3 die Stadt Ludwigshafen. Bei der Frage, welche Aspekte bei einem Neuaufbau besonders wichtig sind, unterscheiden sich die Ergebnisse ebenfalls zur Online-Umfrage: weniger Verkehrslärm sowie eine geringe Abgasbelastung sind den Teilnehmer besonders wichtig. Unwichtiger sind dagegen Themen wie schnelle Fahrtzeiten mit dem Auto und eine schnelle Verkehrsanbindung in andere Stadtteile. Besonders festzustellen war, dass Befragte aus den direkt betroffenen Gebieten die Themen Abgasbelastung sowie Verkehrslärm noch etwas wichtiger waren. Bei der weiteren Frage, wie zufrieden die Befragten mit der heutigen Situation sind, waren die meisten mit den heutigen Fußwegen in die Stadtmitte sowie der Verkehrsanbindung nach Mannheim oder andere Stadtteile zufrieden. Unzufriedener sind die Befragten hingegen mit dem Durchgangsverkehr, der Abgasbelastung sowie dem Verkehrslärm. Bei der entscheidenden Frage, wie sich die Befragten die Sanierung der Hochstraße wünschen, sprachen sich etwas über 70 % der Befragten für einen 1:1 Neuaufbau der Hochstraße aus, nur ca. 21 % wünschen sich die ebenerdige Lösung. Dies kann nur als Tendenz „pro Aufbau Hochstraße“ gewertet werden, da angesichts der Vorläufigkeit der Planung zum damaligen Zeitpunkt sowie der teilweise geringen Vorkenntnis von vielen Bürgern nicht abzusehen war, ob sich Teilnehmer anders entschieden hätten.

Als Fazit kann somit festgehalten werden, dass die von der Stadt Ludwigshafen initiierte Informationskampagne zu begrüßen ist. Bei der Befragung von Passanten ist den Aktiven deutlich aufgefallen, dass viele Mitbürger hierüber keine bzw. nur minimale Kenntnisse haben. Insbesondere ist bei der Befragung aufgefallen, dass der Kenntnisstand bei Menschen mit mäßigen Deutschkenntnissen gering war und hier noch viel Arbeit von Seiten der Stadt notwendig ist, um alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Als Tendenz kann man festhalten, dass die Menschen eher zu einem 1:1 Neubau der Hochstraße tendieren.

Nach der Ergebnispräsentation wurde sodann in eine lebhafte Diskussion eingestiegen. (EMC)

Ergebnisse Aktion
 

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